Samstag, 15. März 2008

tibet today 003

nach 28 stunden fahrt kommen wir in dsogung an. mittags. wir stoppen vor einem chinesischen bus&essladen.
eigentlich hätten uns schon die armeelastwagen warnen müssen, die kurz vor dem dorf nicht enden wollten. wir zählten. es waren hunderte. alle nummeriert. 1, 2, 3, ... endlos war die kolonne und wir konnten nicht passieren und mussten warten.
ohne essen machte sich meine begleiterin auf, ein guesthouse zu finden. ich wartete am strassenrand mit unserem gepäck. schon nach wenigen minuten fährt die polizei vorbei, mustert mich und unser baggage. hmmm. komisches dorf. wir sollten besser weiterfahren. der bus steht noch da, wir könnten einfach wieder einsteigen. als kathrin schliesslich kommt, ist der bus weg. und guesthouse hat es keins. ausser weiter vorne im dorf. wir probieren dort, sind aber über den preis erstaunt und laufen nach unfruchtbaren diskussionen mit den chinesen wieder ans andere ende des dorfes. ein komisches dorf. eine strasse, häuser links und rechts. und immer wieder die patrouillierende polizei.
wir sind glücklich, als wir ein tibetisches guesthouse ganz am ende von dsogung finden. es ist noch nicht fertig, farbtöpfe stehen noch im zimmer rum, aber wir sind willkommen. endlich bei tibetern. wir schnaufen auf. legen uns schlafen, sind müde, reden später noch mit den tibetern.
am nächsten morgen kommen zwei polizisten. sie wollen unsere papiere sehen. doch wir stellen uns dumm. ich zücke meine karten mit chinesischen symbolen und englischen wörtern auf der rückseite und das gesicht eines der polizisten hellt sich auf. er zeigt auf eine der karten. paper. papier. wir wissen genau, was die polizisten wollen, aber wir haben ja keine speziellen papiere für tibet dabei und stellen uns weiter dumm. so gehen sie halt wieder.
am nachmittag kommt wieder ein polizist. wir erklären, dass schon welchen hier waren und wir nach lhasa wollen, doch dieser lässt nicht locker. will den pass. wir müssen mit ihm mit durchs dorf fahren. plötzlich nimmt er ein megafon und lärmt etwas auf chinesisch. ein tibeter stürzt auf die strasse und stellt ein fahrrad, welches überhaupt nicht im weg war, ein paar meter weiter. wir tauschen bedeutungsvolle blicke. fast wie im zweiten weltkrieg kommt es uns vor. mit unguten gefühlen werden wir zu einem englischsprechenden mann gebracht und er erklärt uns, dass morgen ein bus fahre nach lhasa. wir sollen auf keinen fall photos schiessen in diesem dorf, es sei verboten. hier sei militärzone. guter dinge gehen wir wieder in unser guesthouse doch am abend kommt wieder die polizei. noch einmal das gleiche und jetzt der bescheid, dass wir ohne papiere nicht weiterreisen dürften. wir müssen zurück nach china. am nächsten morgen fahre ein bus.
ist hier also der weg zu ende? wollen wir wirklich zurück? wir verhandeln mit den tibetern ob sie uns auf ihren motorrädern nicht weiterfahren können, und als wir schon denken, sie haken ein, werden wir von ihnen wieder zu chinesen mit 4x4 gebracht. alles in chinesischer hand. auch die tibeter müssen kooperieren. entmutigt gehen wir zurück und beschliessen, am nächsten tag in aller herrgottsfrühe einfach richtung lhasa loszuwandern. wir zahlen noch am abend das guesthouse. unruhig schlafe ich ein.

001 002 003 004 - karte

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