Sonntag, 16. März 2008

tibet today 004

der wecker biiipt. 4 uhr. kathrin scheint noch müde und ich auch. wir verschieben die abreise auf 5 uhr.
der wecker biiipt. 5 uhr. ein weiteres mal verschieben wir die abreise auf 6 uhr.
der wecker biiipt. 6 uhr. wir stehen auf. leise. es ist noch nichts zu hören, aber wir wollen jetzt nichts riskieren. der weg aus dem dorf ist mühsam. ohne frühstück mit 15 kg gepäck auf unseren rücken gestaltet sich das ganze schwierig. jeden moment erwarten wir ein polizeiauto und hoffen auf einen truck, der uns mitnimmt. ein hund bellt uns nach. und ich bemerke, dass ich meinen ring mit den sechs füchsen verloren habe. nun habe ich die schlauheit in mir selber, denke ich. es ist unnötig, die schlauheit weiter am ringfinger zu tragen.
nach einer stunde wandern auf der landstrasse sind wir schon müde. wir geniessen ein paar backwaren und eine frucht. trinken etwas. und beginnen mit autostop.
immer wieder dieser blick zurück. kommt die polizei? dann finger runter. kommt ein truck? dann finger hoch.
kurze zeit später werden wir von einem truck mitgenommen. wir fahren weiter über die wunderschöne hochlandschaft. es ist schon erstaunlich. rote täler, graue täler, grüne täler. und diese weite. nach ein paar stunden erreichen wir schon wieder einen check point. der fahrer steigt aus um seine papiere zu zeigen. wir hoffen auf ein durchkommen. und es klappt. jetzt sind wir schon weit weg von dsogung und glücklich, dass wir es geschafft haben.
wir haben uns beide das tibet ganz anders vorgestellt. wir dachten, wir würden tibeter sehen, mit tibetern in kontakt kommen. doch langsam realisierten wir, dass jedes tibetische dorf einen kilometer weiter hinten oder vorne mit einem chinesischen dorf bestückt wird. plattenbauten. hässlich und schnell gebaut. und wir halten natürlich hier, weil die chinesischen fahrer chinesisch essen wollen.
diesmal haben wir glück. die fahrer wollen nur das essen bezahlt, was wir gerne tun. ich mache eine fotostunde und schiesse ein paar bilder. oeltonnen und ausgelaufenes oel mitten in dieser wundervollen gebirgslandschaft. mir ist schon früher aufgefallen, dass die strassen jetzt wie die route 66 anmuten. mit elektrostarkstrommasten auf der einen oder anderen seite. tibet ist längst nicht mehr das, was es war. später erfahren wir, dass die chinesen sogar atomkraftwerke bauen und die bodenschätze ausplündern.


nach dem essen wandern wir weiter. wir erreichen pasho. versuchen erst mal, ob es einen bus weiter gibt. aber niemand will oder kann uns helfen. auch mit dem finger gezeigte chinesische lettern vom busbahnhof erzeugen nur ein kopfschütteln. stunden verbringen wir mit suchen und nichtfinden. im busbahnhof, den wir schliesslich finden, will man uns kein ticket verkaufen. erst später erfahren wir, dass es für die trucks und busfahrer verboten ist, touristen mitzunehmen, weil die chinesische regierung will, dass die teuren 4x4 gebraucht werden, deren fahrer 30 % des geldes an den staat abliefern müssen.
fast schon entmutigt finden wir am ende des dorfes wieder ein tibetisches guesthouse. dieses wird unser schönstes erlebnis werden. wir werden von der besitzerin herzlich empfangen und wie alte freunde behandelt. später werden wir sie die königin nennen. sie hatte so etwas stolzes an sich.

001 003 004 - karte fotos

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